Dienstag, 21. April 2015

Wochenendausflug zur Isle of Skye Teil 1

Zu meiner großen Begeisterung habe ich es geschafft, Karten für den Ausflug zur Isle of Skye zu ergattern, und als wäre das noch nicht genug sind gleich drei meiner Freundinnen mitgefahren. Das einzige, was schöner ist als eine Reise durch Schottland, ist eine Reise durch Schottland mit Freunden.

Am Freitagnachmittag vor einer Woche ging es los und etwa vierzig von uns beluden den Bus mit Koffern und Tüten voller Lebensmittel, ehe wir die lange Fahrt nach Skye antraten.

Erster Halt war Glencoe, ein Tal in den Ausläufern der Highlands, wo man großartige Ausblicke auf die umliegenden Berge hat:





Nach einem kurzen Aufenthalt hier für Fotos und um uns die Beine zu vertreten, ging es weiter nach Fort William, wo wir eine Stunde lang Pause machten, um etwas zu essen und vielleicht einen Kaffee zu trinken. Unterwegs kamen wir am Loch Linnhe vorbei, wo mir aus dem Bus diese großartigen Bilder gelangen:



In Fort William selbst gab es nicht sonderlich viel zu sehen, also liefen wir einmal die Fußgängerzone entlang und dann am Wasser zurück zum Bus - natürlich stilecht im Sonnenuntergang.



Gegen 22 Uhr erreichten wir schließlich unser Hostel in Broadfort auf der Isle of Skye. Jedenfalls sagte Fiona, wir wären da - inzwischen war es so dunkel, dass wir auch im Himalaya hätten sein können, ohne es zu wissen.

Empfangen wurden wir vom Hostelleiter und einer alten Border Collie Hündin, die sich gerne streicheln ließ und die ich am liebsten behalten hätte (keine Überraschung).

Wir vier Mädels teilten uns ein Fünferzimmer mit einer Vietnamesin, die nach eigenen Angaben Schottland wegen dem schrecklichen Wetter nicht so toll fand, dafür aber im Hostel immer in kurzen Hosen und T-shirts unterwegs war. Ich schätze, das muss man nicht verstehen.

Am nächsten Morgen ging es bei leichtem Nieselregen wieder in den Bus zu unserem ersten Ziel für den Tag: ein Wasserfall (ja, schon wieder!) und kurz darauf einige beeindruckende Berge, bei deren Anblick die Sache mit dem Himalaya gar nicht sooo abwegig wirkte:

Der Nieselregen verflüchtigte sich noch vor unserer Ankunft und die Sonne kam raus

Natürlich war auch die Zitrone wieder mit dabei




Diesen Berg nenne ich für mich gern Zuckerhut. Erklärung unnötig


Selbstverständlich gab es auch hier einen Fluss um die Szene schön dramatisch zu gestalten




Ein beeindruckender Ort - ich wünschte nur, ich hätte mir den Namen gemerkt, aber ich wette, es war ein "chr"-Geräusch irgendwo mit drin.

Natürlich besuchten wir dann gleich noch einen weiteren Wasserfall, diesmal in Sichtweite des Old Man of Storr, eine Felsformation die angeblich so aussieht, wie ein alter Mann. Ich persönlich seh da nur eine Felsnadel, aber vielleicht haben wir von der falschen Seite draufgeguckt.


Unnötig zu erwähnen, dass wir bis nach oben geklettert sind und ich oben mitten im Wasserfall stand, oder?


Der Alte Mann von Storr - eine liegende Figur kann ich ja erkennen, aber angeblich steht er.


Der Old Man of Storr ist - ob man ihn jetzt als solchen erkennt oder nicht - eines der ikonischsten Landschaftsmerkmale von Skye. Kaum ein Film, der hier gedreht wurde, zeigt ihn nicht wenigstens für einen kleinen Moment. Bei dieser seltsamen Formation auch kein Wunder.

Unser nächster Halt war Kilt Rock, oder Creag an Fhèilidh, wie er auf Gälisch heißt. Der Kiltfelsen heißt so, weil diese Klippe direkt am Meer Falten wirft, die dem schottischen Kilt recht ähnlich sehen. Natürlich fehlt das Karomuster, aber man kann ja nicht alles haben. Ganz besonders faszinierend war aber für mich nicht der Kilt Rock, sondern die Felsen unter der Aussichtsplattform neben ihm.

An dieser Stelle hat die Klippe nämlich Löcher im Felsen und wenn der Wind hineinweht, hört man Musik. Es klingt ein wenig wie ein australisches Didgeridoo. Ich hab ein Video gemacht, in der Hoffnung, dass man den Klang raushören kann, aber leider hört man nur das Rauschen des Windes. Wir hatten ziemlich viel und sehr starken Wind auf Skye.

Hier einige Fotos von Kilt Rock und Umgebung:


Kilt Rock - man beachte die interessanten Falten im Fels

Der Blick aufs Meer - und strahlender Sonnenschein

Natürlich durfte auch hier ein Wasserfall nicht fehlen


Weiter hinten konnten wir es regnen sehen



Wie immer dabei: die Zitrone
Wie man auf den Bildern sieht, hatten wir zwar strahlenden Sonnenschein, aber die Gegend um uns herum hatte nicht so viel Glück. Tatsächlich konnten wir es den ganzen Tag lang hinter uns regnen sehen und lieferten uns eine Art Wettrennen: unser Bus gegen das Unwetter.

Nach dem Halt am Kilt Rock wurde es Zeit für eine Pause an einem Café, damit jeder mal aufs Klo gehen und noch einen Kaffee trinken konnte, denn der nächste Stop war der Quiraing, eine weitere Bergformation.

Natürlich war genau das der Zeitpunkt, als uns das Unwetter schließlich einholte:


Der Hagelsturm erwischte unseren Bus auf dem Parkplatz voll von der Seite...

... und als wir wegfuhren, hinterließen wir einen Streifen aus Hagelhügeln, wo der Bus eben noch stand

Dank des starken Windes verzog sich das Unwetter aber auch schnell wieder
Und was tut man, wenn man so einem wechselhaften Wetter ausgesetzt ist?

Genau.

Man geht drei Stunden lang in den Bergen wandern.





Rosa, Sabi, Franzi und ich, warm eingepackt gegen den Wind






Eines der besten Bilder, die ich auf dem Ausflug gemacht hab. Auf dieser Felserhebung in der Mitte stand ich übrigens auch.








Direkt hinter mir ging es etwa hundert Meter weit runter. Aber der starke Wind hätte mich eher nach vorne geweht.





Diese Aussichten waren auch das drohende schlechte Wetter wert. Tatsächlich fing es einmal für etwa fünf Minuten an zu schneien, hörte aber genauso schnell wieder auf.

Was nicht aufhörte, war der Wind. Wir konnten kaum gerade stehen, ohne umgeweht zu werden, aber wenn man bei so einem Wetter den ganzen Tag im Bus bleibt, schafft man ja nie irgendwas. Also sind wir trotz des orkanstarken Windes gewandert. Und das ist keine Übertreibung! Der Wind hat uns praktisch den Berg raufgeweht. Dafür hat er uns dann aber fast nicht wieder runter gelassen. Abstürzen ist doppelt schwer, wenn der Wind die Schwerkraft aufhebt, dafür aber auch zweimal so leicht, wenn er einem nicht erlaubt, seinen Füße dahin zu stellen, wo man sie hinstellen will, und einem lieber die Beine wegweht.

Nach dieser Wanderung ging es zurück zum Bus und weiter zu einem alten Clanhaus, von dem nur noch eine Ruine übrig ist. Heute wird sie als Schafweide genutzt, wie fast alles in Schottland.




Natürlich war dieser Zwischenstop eine großartige Gelegenheit für das oben gezeigte Unwetter, sich auf uns zu stürzen. Die meisten von uns schafften es gerade noch in den Bus, ehe der Regen und Hagel niederprasselten, der Rest wurde ordentlich durchnässt. Ein Spezialist hat es geschafft, sich unten am Ufer von einer schön großen Welle überrollen zu lassen und kam triefend zum Bus zurück.

Nach diesem Erlebnis und einem weiteren kurzen Stop in der Stadt Portree, wo wir einen Kaffee trinken gingen, kamen wir zurück zum Hostel und genossen noch ein wenig diese Aussicht, ehe es Zeit zum Abendessen war:


Der Bericht zur Rückfahrt am Sonntag und diversen Stops an zwei Castles und dem Loch Ness folgt in Kürze.

Cheers!

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